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...so titelt die März-Ausgabe von brandeins mit dem Schwerpunkt „Führung“. Warum man dies so sehen kann (aber nicht muss), erläutert Wolf Lotter in seinem einleitenden Artikel „Die Chefsache“.
Einige Erklärungsversuche: „Das Wort Hierarchie bedeutet in seinem griechischen Ursprung Herrschaft – im Sinne einer heiligen, also unantastbaren Ordnung, einer klar erkennbaren Macht, der man sich unterordnen kann. Hierarchien sind auch Anhaltspunkte, sie geben Orientierung. Wer an ihrer Spitze stand, durfte auch für andere mitentscheiden – ein typisches Merkmal für Führung. Wer es nach oben schaffte, hatte sich das auch „verdient“. Führung legitimierte sich durch Führung. Und oben war immer vorn.
Heute ist Führung zu einem Auftrag geworden, einem Job, der zu erledigen ist. Leader mögen weiterhin eine besondere Rolle haben, aber die Allmacht, die sie früher besaßen, hat sich verflüchtigt. Der Chef ist zum Primus inter Pares geworden, zum Ersten unter Gleichen, die ihm den Auftrag geben, aus ihrer Arbeit und ihren Fähigkeiten das Beste zu machen. Erst das wäre eine „Demokratisierung der Führung“, was ja nie bedeutete, dass alle gemeinsam führen oder so tun als ob, sondern dass Führung nach für alle Beteiligten klar erkennbaren Regeln erfolgt. Keine Willkür, keine Überraschungen – nur verständliche Entscheidungen.“
„Führen heißt entscheiden, nicht verwalten. Kurz: Man braucht Leute, die auch mal was probieren und riskieren. (…) Entscheider stehen nicht zwangsläufig auf der obersten Ebene einer Organisation. Auch das, was man heute noch die zweite oder dritte Führungsebene nennt, Experten, Spezialisten, das ganze Stammpersonal der Wissensgesellschaft, gehört dazu. Unsere Kultur hinkt hier der Realität hinterher. (…)
So gesehen ist der Umstand, dass viele der Besten gar nicht mehr Chef werden wollen, ein gutes Zeichen für den fortgeschrittenen Entwicklungsstand einer Wissensgesellschaft, in der Selbstbestimmung bei der Arbeit völlig normal ist. Und es wäre ein gutes Zeichen dafür, dass viele junge Hochqualifizierte ihre fachliche Tätigkeit im Fokus haben – und nicht Prestige. Die Leute wollen tun, was sie können. Und nicht mehr hohlen Ritualen folgen. Und auch, wenn der Einkommensunterschied zwischen ganz oben und zweiter Reihe durchaus respektabel sein mag – Fachleute sind so begehrt, dass sie in der Regel so viel verdienen, dass sich der Schritt in die Einsamkeit der höchsten Gipfel nicht mehr lohnt. Schön ist es auch im Basislager, und dort agiert man in der Regel freier als in der umfassenden Führungsverantwortung.“
Veröffentlicht in Fuehrungskraefteentwicklung; Veröffentlicht am 23.03.2015 von Dr. Reinhard Schmitt 2 Minute(n) zum Lesen