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P1 Consulting GmbH
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Die Tatsache, dass sich Individuen im Rahmen ihrer Berufstätigkeit überlasten und es zu Stress- und Erschöpfungsphänomen kommt (bis hin zum „Burnout“), ist mittlerweile mehr als hinlänglich bekannt und viele Unternehmen sind für diese Thematik zumindest sensibilisiert.
Weit weniger Aufmerksamkeit bzw. Bewusstsein gibt es andererseits für Erschöpfungsphänomene auf organisationaler Ebene, auch wenn hierzu auch schon seit geraumer Zeit geforscht wird. Wir selbst treffen im Rahmen unserer Arbeit mit Führungskräften immer mal wieder auf Organisationen oder Teile von Organisationen, die permanent an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit – und zum Teil darüber hinaus – gehen müssen, um den an sie gerichteten Anforderungen und Erwartungen gerecht werden zu können.
Hier geht es nicht mehr darum, kurzfristig und projektbezogen für einen absehbaren Zeitraum Höchstleistung zu erbringen um danach die Schlagzahl auf ein „moderateres Maß“ (was nicht „langsam“ bedeutet) herunterzufahren, um sich zu regenerieren und neue Energie zu schöpfen. Häufig aufgrund von Wettbewerbsdruck oder nach Zeiten rasanten Wachstums werden in diesen Organisationen Höchsttempo und Höchstleistung als Norm etabliert – mit negativen Auswirkungen auf die mittel- und langfristige Leistungsfähigkeit.
So legen es zumindest die Studien von Heike Bruch und Jochen Menges nahe, die sich bereits seit 2009 mit der Thematik beschäftigen und mehr als 600 Unternehmen untersucht haben. In einem im Harvard Business Review veröffentlichten Artikel beschreiben sie die möglichen Ursachen, Symptome sowie erste „Lösungsansätze“.
Mitarbeiter aus Unternehmen, die sich nach den Kriterien von Bruch/Menges „in der Beschleunigungsfalle“ befinden trafen in den Befragungen deutlich überproportional Aussagen darüber, dass sie zu wenig Ressourcen haben, um ihre Arbeit zu erledigen, unter permanent erhöhtem Zeitdruck stehen, Prioritäten sich häufig ändern und es keine Zeit zum Regenerieren gibt – „kein Licht am Ende des Tunnels sichtbar“ sei.
Nach Bruch/Menges zeigen „Unternehmen in der Beschleunigungsfalle“ zumindest eines von drei „destruktiven Mustern“: Mitarbeiter sind mit zu vielen Aufgaben „überladen“, Mitarbeiter werden mit zu viel unterschiedlichen Aufgaben konfrontiert – es fehlt der Fokus, Unternehmen befinden sich in einem kontinuierlichen Veränderungsmodus, der Mitarbeitern die Hoffnung auf Regenerationsphasen nimmt und dazu führt, dass diese Ihre Leistung wenn immer möglich zurückhalten, um dies etwas zu kompensieren. Wenn Sie sich jetzt fragen, ob Ihre eigene Organisation/Organisationseinheit solche Verhaltensmuster zeigt – oder Sie einfach nur neugierig geworden sind – und Sie sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchten, empfehlen wir Ihnen den Artikel „The Acceleration Trap“, den wir Ihnen hier als PDF-Download zur Verfügung stellen. Und auch folgendes Video eines Vortrags von Jochen Menges an der Cambridge University.
Veröffentlicht in Fuehrungskraefteentwicklung; Veröffentlicht am 26.02.2015 von Henrik Esper 2 Minute(n) zum Lesen