Kontakt
P1 Consulting GmbH
Goldstraße 16-18
33602 Bielefeld
Zentrale
Telefon: + 49 521 / 54 37 39 29
E-Mail: info@p1-c.de
Die Krise war fundamental – nicht die Corona-Krise, sondern die Krise davor. Im Juni 2019 waren wir als Process One gefühlt am Tiefpunkt: Wirtschaftlich hatten wir kein Problem, aber sonst ging nichts mehr voran – inhaltlich, organisational, zwischenmenschlich. Endlose Grundsatzdiskussionen ohne einen Zentimeter Raumgewinn. Jeder machte nur noch sein Ding. Auf unseren Teamtreffen wurde geweint. Neue Leute an Bord verließen uns wieder und prognostizierten uns eine Überlebensfähigkeit von 10 Jahren – wenn’s hochkommt. Ich schaute mich ernsthaft nach Alternativen um und fühlte mich als passionierter Freiberufler in meiner Annahme bestätigt, dass es mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringt, in festen organisationalen Strukturen zu arbeiten.
Und heute? Vor etwa drei Wochen spuckte der Check-In-Fragen-Generator bei unserer „Aktuellen Stunde“ für mich die Frage aus: „Welche drei Dinge würdest du an unserer Organisation ändern?“ – ausgerechnet bei mir als notorischem Nörgler (dachten sich wohl alle). Nach kurzem Nachdenken hörte ich mich sagen: „Nichts“.
Wie konnte es mit Blick auf unseren Zustand in 2019 so weit kommen? Der Versuch einer völlig subjektiven Erklärung:
Einige Fundamentaldiskutanten verließen uns oder wechselten ins Netzwerk. Dadurch wurden wir leichtgängiger.
Unsere Kollegin Petra Peres verpasste uns Kerlen mit ihrer konzerngestählten Unbeirrbarkeit nicht nur einen neuen Außenauftritt, sondern auch einen anderen Innenantritt.
Unsere Trainee Paolina Virga, die wir im April 2020 an Bord nahmen, wirkte wie eine Frischzellenkur (natürlich war ich anfangs gegen die Einstellung einer*eines Trainee*s).
Die Corona-Pandemie war für uns der Team-Booster schlechthin. Es ging um unser aller wirtschaftliches Überleben. Wir rückten zusammen und drehten in kurzer Zeit ganz große Räder: Digitalisierung unseres Dienstleistungsportfolios (dadurch bekamen die jüngeren digitalaffinen Kolleg*innen Oberwasser, was zusätzlich belebend wirkte), neuer Webseiten-Auftritt, LinkedIn-Kampagnen (von 150 auf 1.500 Follower in 6 Monaten), Modernisierung unserer IT-Systeme, Verschlankung unserer Finanzprozesse, Verlegung unseres Hauptquartiers von Fulda nach Bielefeld mit neuen Kräften, Aufbau neuer Kommunikationsstrukturen mit Arbeit in zweiwöchigen Sprints nach Kanban-Systematik usw. usw. – all dies in weniger als einem Jahr.
Die für mich entscheidende Erkenntnis: Zu sehen, wozu wir in der Lage sind, wenn es drauf ankommt. Und ich gebe es ja nur ungern zu … in einem solchen Team zu arbeiten, ist einfach ein gutes Gefühl.
Veröffentlicht in P1; Veröffentlicht am 28.10.2021 von Dr. Reinhard Schmitt 2 Minute(n) zum Lesen