Hast du jemals ein großes Ziel gehabt, das du erreichen wolltest, aber es schien, als würdest du einfach nicht vorankommen? Oder vielleicht hast du Schwierigkeiten, deine Träume in die Realität umzusetzen? Wenn ja, dann könnte die WOOP-Methode genau das Richtige für dich sein.
Die WOOP-Methode ist eine kognitive Verhaltenstechnik, die von der Psychologin Gabriele Oettingen entwickelt wurde. Sie steht für "Wish, Outcome, Obstacle, Plan" (dt. Wunsch, Ergebnis, Hindernis, Plan) und bietet einen strukturierten Ansatz zur Zielsetzung und -erreichung. Die WOOP-Methode ist eng mit der Positiven Psychologie verbunden, da sie sich darauf konzentriert, positive Emotionen, Stärken und Möglichkeiten zu nutzen, um das Wohlbefinden eines Menschen zu fördern und Ziele zu erreichen. Indem sie Menschen dazu ermutigt, sich aktiv mit ihren Wünschen und Zielen auseinanderzusetzen, fördert die WOOP-Methode eine positive und konstruktive Denkweise.
Somit verbindet die WOOP-Methode die positive Visualisierung mit realistischer Planung – ich mag diesen Ansatz, weil von vornherein Hindernisse und Motivationslöcher mit einplant sind und nicht gekonnt ignoriert werden. So haben Pläne und Ziele eine viel höhere Wahrscheinlichkeit auf Umsetzung und Erreichung.
Wunsch (Wish)
Der erste Schritt der WOOP-Methode besteht darin, deinen Wunsch klar zu formulieren. Was möchtest du erreichen? Sei spezifisch und konkret. Stelle sicher, dass dein Ziel herausfordernd, aber dennoch erreichbar ist. Zum Beispiel könnte dein Wunsch sein, eine neue Sprache zu lernen, ein Buch zu schreiben oder eine gesündere Lebensweise zu führen. Indem du deinen Wunsch identifizierst, setzt du den ersten Schritt, um ihn zu verwirklichen.
Ergebnis (Outcome)
Nachdem du deinen Wunsch definiert hast, ist es wichtig, das positive Ergebnis zu visualisieren, das du durch die Verwirklichung dieses Ziels erreichen wirst. Stelle dir lebhaft vor, wie es sich anfühlen wird, dein Ziel zu erreichen. Visualisiere die Freude, die Erfüllung und die Vorteile, die mit dem Erreichen deines Ziels einhergehen. Dieser Schritt verstärkt deine Motivation und gibt dir einen klaren Anreiz, weiterhin auf dein Ziel hinzuarbeiten.
Hindernis (Obstacle)
Obwohl positive Visualisierung wichtig ist, ist es auch entscheidend, die möglichen Hindernisse zu identifizieren, die deinem Ziel im Wege stehen könnten. Überlege, welche internen oder externen Faktoren dich daran hindern könnten, deinen Wunsch zu verwirklichen. Dies könnte Zeitmangel, mangelnde Motivation oder unerwartete Ereignisse sein. Indem du diese Hindernisse erkennst, bist du besser vorbereitet, um ihnen entgegenzuwirken, wenn sie auftreten.
Plan (Plan)
Der letzte Schritt der WOOP-Methode beinhaltet die Entwicklung eines konkreten Plans, um die identifizierten Hindernisse zu überwinden und dein Ziel zu erreichen. Überlege dir strategische Schritte, die du unternehmen kannst, um diese Hindernisse zu bewältigen. Sei flexibel und bereit, deinen Plan anzupassen, wenn sich neue Herausforderungen ergeben. Ein gut durchdachter Plan erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass du erfolgreich bist und dein Ziel erreichst.
Ein Beispiel für die Anwendung der WOOP-Methode
Wir arbeiten mit der WOOP-Methode in einem virtuellen Abschlussmodul mit einem Kunden aus der Logistikbranche. Die Teilnehmenden kennen sich bereits und haben einen zweitägigen Präsenzworkshop miteinander durchlebt. Der virtuelle Abschluss hat zum Ziel, die Teilnehmenden gestärkt und motiviert aus dem Programm zu entlassen. Wir führen die WOOP-Methode ein und bitten die Teilnehmenden, sich einen ruhigen Ort zu suchen. Wir bieten ihnen an, die Kameras auszuschalten, die Augen zu schließen und laden sie zum positiven Visualisieren ein.
Unser pro Schritt immer gleichbleibender Ablauf sieht folgendermaßen aus:
Schritt 1: Wish -> kurze Einführung des/der Trainer*in mit anschl. Einzelarbeit
Schritt 2: Outcome -> kurze Einführung des/der Trainer*in mit anschl. Einzelarbeit
Schritt 3: Obstacle -> kurze Einführung des/der Trainer*in mit anschl. Einzelarbeit
Schritt 4: Plan -> kurze Einführung des/der Trainer*in mit anschl. Einzelarbeit
Nach Schritt 4 ist die offizielle Methode beendet. Wir lassen die Teilnehmenden sich im Anschluss über die Methode und ihre Gedanken austauschen. Da sich die Teilnehmenden in einem Führungskräfteentwicklungsprogramm befinden, legen wir den Fokus der Zielsetzung auf den Bereich Führung & Zusammenarbeit.