„Nein!“ – so lautet der Titel dieser Newsletter-Reihe und als ich mich mit dem „Nein!“ in Organisationen für diesen Blogartikel beschäftigte, tauchte ganz automatisch eines unserer Herzblutthemen auf, mit dem wir uns mit und bei unseren Kunden seit vielen Jahren beschäftigen: Verantwortung in Organisationen (s. auch Quarterly 2/2017).
Damit Verantwortung in Organisationen wirksam übernommen werden kann, braucht es das aufeinander bezogene Zusammenspiel der beteiligten Protagonisten, die sich die sogenannte Komplementärverantwortung teilen, um Antworten auf die aktuellen operativen und strategischen Fragen zu geben.
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Diese Aushandlungsprozesse benötigen eine Begegnung auf Augenhöhe in Verbindung mit der seit einigen Jahren immer stärker in den Fokus rückenden „psychologischen Sicherheit“ als Schlüsseldynamik für eine gelebte dialogische Konfrontationskultur (vgl. Amy C. Edmondson „Angstfreie Organisationen“). Eine Dialogkultur, in der das „Nein!“ den Einstieg in eine partnerschaftliche Suche nach tragfähigen Lösungen und Bedingungen bedeutet, unter denen die Verantwortung dann auch aktiv und bereitwillig genommen wird.
Unserer Erfahrung nach herrscht leider immer noch in vielen hierarchisch organisierten Organisationen eine Kultur des „Schweigens und Duldens nach oben“. Dabei lässt sich immer wieder auch beobachten, dass Einzelne versuchen Dinge zu kompensieren, die originär in der (Komplementär-)Verantwortung des anderen lägen. Nicht selten bleibt dabei Energie, Motivation, Identifikation und Engagement bei allen Beteiligten auf der Strecke.
Und „Nein!“ – in den meisten Fällen liegt die „Lösung“ nicht (nur) auf der personalen Seite, sondern in aller Regel in der Betrachtung und Bearbeitung der beiden Perspektiven auf das Phänomen Verantwortung.
