Wir schaffen Zukunft – Ein Interview

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Im Buch “Wir schaffen Zukunft”, das gerade im Vahlen Verlag erschienen ist, geben wir als P1 einen kleinen Einblick, was passiert, wenn bei einer Organisation, deren Alltag Wandel ist, selbst Wandel Alltag werden soll.

Daher freut es uns umso mehr, dass wir Gelegenheit hatten den Herausgerberinnen und Herausgebern des BuchsProf. Dr. Anabel Ternès von Hattburg, Lisa Aigner, Katja Werner und Holger Holland – ein paar Fragen zu stellen. Darüber, was sie bewegt hat, dieses Buch zu schreiben, was sie überrascht hat und was ihnen Mut und Zuversicht gibt, selbst wenn sich die Welt manchmal rückwärts zu drehen scheint.

"Wir schaffen Zukunft" – Die Herausgeber*innen

1. Was war der Moment, in dem euch klar wurde: „Es braucht dieses Buch“?

ANABEL Der Impuls kam während eines Seminars zu nachhaltigem Management, bei der ich mit den Studierenden darüber sprach, wie es Unternehmen schaffen, Nachhaltigkeit umsetzen, wie diese mit Fehlern umgehen und wer diejenigen sind, die im Unternehmen für Nachhaltigkeit aufstehen, was sie an innovativen Ideen entwickeln und an Praxis-Tipps für andere Unternehmen haben. „Wir schaffen Zukunft“ sollte eine Bühne bieten für genau diese Stimmen, sollte Role Model Unternehmen vorstellen, Vorbild darin, wie sie Nachhaltigkeit glaubwürdig, mutig und praxisnah umsetzen, wie sie Fehlerkultur, Organisation und eine starke Unternehmenskultur leben.

HOLGER Manche Geschichten verdienen Gehör, weil sie zeigen, was möglich ist – auch abseits der großen Bühnen. Wenn Unternehmen sich auf den Weg machen, Nachhaltigkeit wirklich zu leben, dann entstehen Erfahrungen, die anderen Mut machen können.
Genau diese Perspektiven fehlten oft in der öffentlichen Debatte: ehrlich, nahbar, aus der Praxis. Das Buch wurde zur Idee, weil klar war – wir brauchen einen Raum, in dem nicht nur Konzepte, sondern echte Menschen und ihre Wege sichtbar werden. Wege, die zeigen: Zukunft entsteht da, wo jemand anfängt – im Kleinen wie im Großen.

LISA In meiner Arbeit als Supervisorin und in der Organisationsentwicklung erlebe ich viele spannende Momente rund um Themen von Teams, Führungskräften und strategischen Fragen im Unternehmen. Zunehmend geht es auch um den eigenen Impact auf das Umfeld und ihren Beitrag für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Viele teilen also die ökologische Sichtweise und haben eine soziale Haltung. Aber ich höre oft, dass ihnen eine Idee davon fehlt, wie erste Schritte für sie aussehen könnten, ohne in eine Überforderung zu kommen. Dieses Buch erzählt aus dem Leben vieler Branchen und macht sehr lebendig deutlich, wie es gelingen kann. Das kann auch motivieren, mal eine Durststrecke oder Schwierigkeiten zu überwindend.

2. Der Titel „Wir schaffen Zukunft“ klingt mutig, zuversichtlich und gemeinschaftlich. Was bedeutet er für euch persönlich?

ANABEL Für mich bedeutet er Verantwortung und Möglichkeit zugleich. Es geht nicht darum, ob wir Zukunft gestalten – sondern wie. Der Titel ist bewusst ein Kollektiv: „Wir“. Denn Veränderung entsteht nie im Alleingang. Der Titel ist in einem Brainstorming mit unserem Herausgeberteam entstanden – wir wollten ein starkes, handlungsorientiertes Statement setzen. Es wurde für uns und unsere Co-AutorInnen zum Leitsatz.

HOLGER Der Titel ist für mich ein Versprechen. Ein kollektives Bekenntnis: Wir sind nicht Zuschauer, wir sind Gestalter. Es geht nicht um bloßes Reden, sondern ums Tun – mit Herz, Haltung und im Miteinander. „Zukunft“ ist für mich nichts Abstraktes, sondern eine Aufgabe, die jeden Tag beginnt. Und „wir“ bedeutet: niemand schafft es allein.

LISA Ich stimme Anabel voll zu: für eine echte und tragfähige Veränderung braucht es alle Betroffenen. Wenn sowohl die Strukturen als auch die Menschen von einer Richtung überzeugt sind, kann die Zukunft mit allen Herausforderung gemeinsam bewältigt werden.

KATJA Der Titel ist für mich mehr als ein Buchtitel – er ist ein Statement. Diese drei Wörter tragen in sich schon eine Richtung, eine Einladung und auch eine gewisse Dringlichkeit. „Wir“ bedeutet: gemeinsam, nicht gegeneinander. „Schaffen“ heißt: anpacken, gestalten, nicht nur debattieren. Und „Zukunft“ ist das, was wir täglich beeinflussen – bewusst oder unbewusst. In dieser Kombination steckt für mich eine Haltung, die wir dringend brauchen.

3. Ihr beschreibt das Buch als Mutmacher und Orientierungshilfe. Was macht Mut und Orientierung in unserer Zeit und besonders im Kontext von Nachhaltigkeit aus eurer Sicht so wichtig?

LISA Lernen bedeutet Fehler machen und daraus gewonnene Erfahrungen zu nutzen. Das kann sehr unbequem sein. Insbesondere, wenn wir uns der Konkurrenz damit zeigen – seien es Kolleg:innen auf der Arbeit oder in der Branche. Was in unserem Buch ermutigt, sind die Geschichten aus der Praxis, die auch von Stolperfallen, Hindernissen und schier unüberwindbaren Problemen zeugen. Und wie diese bewältigt wurden. Jemand muss vorangehen, um zu motivieren. Nach dem Motto: Wenn andere das geschafft haben, können wir es auch wagen!

ANABEL Wir leben in einer Ära multipler Krisen – Klimakrise, Vertrauenskrise, Sinnkrise. Orientierung ist heute ein Kompass, Mut der Antrieb. Besonders im Nachhaltigkeitskontext brauchen wir den Mut, unbequeme Wahrheiten auszusprechen und neue Wege zu gehen. Und gleichzeitig brauchen wir Orientierung durch positive Vorbilder, die zeigen: Es geht anders – und es geht besser.

HOLGER Unsere Welt verändert sich rasant – ökologisch, gesellschaftlich, technologisch. Inmitten dieser Dynamik braucht es Kompassmenschen und Vorbilder, die zeigen: Wandel ist nicht nur nötig, sondern möglich. Mut heißt für mich nicht, keine Angst zu haben – sondern trotz Unsicherheit voranzugehen. Und Orientierung entsteht, wenn wir unsere Werte ernst nehmen und sie ins Handeln übersetzen.

KATJA Mut und Orientierung entstehen dabei nicht nur individuell, sondern vor allem im Miteinander. Wenn wir erleben, dass andere sich ebenfalls auf den Weg machen – vielleicht zögerlich, vielleicht tastend –, dann entsteht ein Raum, in dem wir voneinander lernen können. Nachhaltigkeit braucht diesen Austausch: weniger Heldenreisen, mehr geteilte Erfahrungen. Orientierung heißt in diesem Kontext auch, dass wir uns erlauben, nicht perfekt zu sein, aber konsequent im Dranbleiben. Das schafft Vertrauen in Prozesse, in Gemeinschaft und in die Zukunft.

4. Wie habt ihr die Unternehmer*innen ausgewählt, die ihr um einen Buchbeitrag gebeten habt?

HOLGER Als Menschen mit Haltung, oft leise Held:innen des Alltags. Viele dieser Unternehmer:innen sind mir im Rahmen von World Cleanup Day oder Nachhaltigkeitsprojekten begegnet. Ihre Geschichten haben mich bewegt – weil sie nicht perfekt sind, sondern ehrlich, lernbereit und kraftvoll im Tun. Genau diese Offenheit ist es, die andere inspiriert.

ANABEL Wir haben Unternehmen – und Menschen ausgewählt, die uns inspiriert haben – durch ihr Tun, ihre Haltung, ihre Konsequenz. Es gab keine standardisierten Kriterien, aber sehr wohl eine klare Ausrichtung: Wir wollten Stimmen, die nicht nur über Nachhaltigkeit sprechen, sondern sie in ihre Unternehmens-DNA eingebaut haben. Einige kannten wir schon, andere kamen durch Empfehlungen.

LISA Ja und viele haben durch unser ökologisch-nachhaltiges Netzwerk von unserem Projekt erfahren und waren bereit, ihre Learnings mit der Öffentlichkeit zu teilen. Einfach auch, weil sie der Erfahrung gemacht haben, das darüber sprechen auch andere inspirieren kann. Viele unserer Unternehmen sind echte Pioniere und Überzeugungstäter.

5. Was hat euch im Entstehungsprozess des Buches am meisten überrascht?

ANABEL Wie tiefgehend und ehrlich viele Beiträge geworden sind. Manche Unternehmer*innen haben nicht nur Erfolge, sondern auch Zweifel und Rückschläge geteilt. Diese Offenheit war berührend und zeigt, dass Zukunft nicht aus Perfektion, sondern aus Echtheit entsteht. Herausfordernd war sicher das Kuratieren und Strukturieren dieser Vielfalt – aber genau das machte es so besonders.

HOLGER Mich hat beeindruckt, wie vielfältig und mutig die Beiträge geworden sind. Keine Hochglanz-Selbstinszenierung, sondern echte Transformationsgeschichten. Viele Autor*innen haben Dinge geteilt, die weh tun – aber genau darin liegt die Kraft. Das Buch wurde nicht nur ein Projekt, sondern ein Resonanzraum.

KATJA Überrascht hat mich, wie lebendig der Entstehungsprozess war. Es war kein linearer Ablauf, sondern ein Miteinander, das ständig in Bewegung war – mit neuen Ideen, Rückfragen, Austausch. Gerade diese Dynamik hat das Buch geprägt: Es ist nicht nur eine Sammlung von Beiträgen, sondern ein kollektiver Denkraum geworden.

6. Was verbindet die Menschen, die in diesem Buch zu Wort kommen?

HOLGER Verantwortung. Und ein innerer Kompass. Alle eint das Gefühl: Ich kann und will etwas beitragen. Sie handeln nicht, weil es im Trend liegt – sondern weil es für sie selbstverständlich ist. Es geht um Haltung statt Schlagzeilen.

ANABEL Eine gemeinsame Haltung: Verantwortung übernehmen und ins Handeln kommen. Sie alle eint der Wille, ihre Organisationen nicht nur profitabel, sondern auch sinnstiftend und zukunftsfähig zu führen. Es ist dieser innere Kompass, der sie verbindet – ein Ethos, das sich nicht auf Vision Statements beschränkt, sondern im Alltag gelebt wird.

KATJA Da stimme ich Anabel vollkommen zu. Sie alle sind Überzeugungstäter:innen – und zwar mit ganz unterschiedlichen Hintergründen. Was sie verbindet, ist eine klare Werteorientierung. Sie handeln nicht, weil es gerade Trend ist, sondern weil es für sie keine andere Option gibt.

7. Unser Newsletter steht diesmal unter dem Motto „War da was?“, also der Beobachtung, dass Menschen und Organisationen in Krisen oft in alte Muster zurückfallen. Was habt ihr im Kontext des Buches zur Rückkehr in alte Muster beobachtet?

HOLGER Der Druck ist real. Wer unter ökonomischen Zwängen steht, fällt schnell in alte Muster zurück. Aber genau da braucht es Klarheit: Nachhaltigkeit ist kein Luxus, sondern Überlebensstrategie. Wer jetzt aufhört, zu investieren, zahlt morgen drauf – ökologisch, sozial und wirtschaftlich.

ANABEL Viele haben uns erzählt, wie stark der Sog der alten Systeme ist – besonders in Krisenzeiten. Kosten- und Effizienzdruck führen oft dazu, dass Nachhaltigkeit als „Add-on“ statt als „Core“ behandelt wird. Das Buch ist auch eine Antwort darauf: Es zeigt, dass zukunftsfähiges Wirtschaften nicht trotz, sondern wegen Krisen notwendig ist.

LISA Einige Beiträge berichten sehr deutlich davon, dass ökologische Nachhaltigkeit sowohl die Arbeitsmittel und -prozesse verändert, also auch die Haltung der Menschen. Es gibt Punkte, an denen Veränderung die Person direkt betreffen – das kann unangenehm werden. Greenpeace berichtet zum Beispiel davon, dass sie in der hauseigenen Kaffeemaschine nur noch Hafermilch anboten. Da haben sie mit Widerständen gerechnet, weil einen die Nachhaltigkeit dann doch sehr persönlich und direkt betrifft, wenn man seine Gewohnheiten beim geliebten Morgen-Kaffee ändern soll. Doch der Mut hatte sich gelohnt, denn viele konnten direkt mitgehen oder sich unerwartet schnell umgewöhnen. Eine klare Haltung vorzuleben, ist hier sicher einer der entscheidendsten Punkte für Arbeitgeber:innen.

8. In Politik und Wirtschaft beobachten wir aktuell Rückwärtsbewegungen – etwa, wenn Nachhaltigkeits- oder Diversity-Initiativen gestoppt oder zurückgefahren werden.Wie ordnet ihr solche Entwicklungen ein?

ANABEL Als riskanten Kurzschluss. Wer heute Nachhaltigkeit opfert, riskiert morgen seine eigene Relevanz. Diese Rückschritte zeigen, wie wichtig langfristiges Denken ist – und wie fragil Fortschritt sein kann. Unsere Antwort muss sein: Noch entschlossener, noch kollaborativer und noch lauter für das einzustehen, was zählt.

HOLGER Als fatales Signal. Wer Nachhaltigkeit zurückstellt, sägt an der eigenen Zukunftsfähigkeit. Es zeigt, dass es keine tragfähige Verankerung gab. Deshalb brauchen wir nicht nur Strategien, sondern Kulturwandel – und Menschen, die unbeirrbar dranbleiben.

LISA Ich kann mir vorstellen, dass hier die breite Basis für eine neue Richtung gefehlt hat oder auch eine unzureichende Fehlerkultur. Nachhaltigkeit ist einfach auch eine Frage der Kultur im Unternehmen, nicht nur eine strategische Entscheidung. Man muss sich auch auf Rückschläge gefasst machen und aus ihnen lernen dürfen. Der lange Atem zahlt sich aus.

KATJA Sie sind ein Spiegel für ein kurzfristiges Denken, das langfristig teuer wird – für Unternehmen, für Gesellschaft und für den Planeten. Solche Rückschritte machen deutlich, wie wichtig belastbare Strukturen, glaubwürdige Führung und eine resiliente Kultur sind, die Wandel nicht als Bedrohung, sondern als Kernaufgabe begreift.

9. Was macht euch zuversichtlich, dass wir kollektiv Zukunft gestalten können?

HOLGER Ich sehe es jeden Tag: bei jungen Menschen, in Unternehmen, bei Ehrenamtlichen weltweit. Die Kraft des Kollektivs ist enorm – wenn wir sie entfalten. Was mich besonders berührt: Wenn Menschen sich zusammenschließen und plötzlich Dinge möglich werden, die vorher undenkbar schienen. Diese Momente sind mein Antrieb.

LISA Jeder Mensch möchte glücklich sein. Und dafür brauchen wir ein gutes, gesundes Miteinander. Es gibt Wege, diese kollektive Intelligenz zu nutzen und ins Leben zu bringen.

ANABEL Menschen. Begegnungen. Bewegungen. Wenn man sieht, was einzelne Unternehmer*innen mit Haltung und Mut bewegen, wächst Zuversicht. Und: Die junge Generation stellt Fragen, die lange unbeantwortet blieben. Sie bringt neue Werte, neue Maßstäbe, neue Kraft mit – das verändert die Spielregeln.

KATJA Dass es überall Menschen gibt, die Verantwortung übernehmen – auch wenn es unbequem ist. Und dass die Bereitschaft zu echter Veränderung wächst. Wir erleben, dass Dialog, Vernetzung und Lernen voneinander zentrale Bausteine dieser kollektiven Zukunftsgestaltung sind.

10. Gab es einen Beitrag, der euch besonders berührt hat?

ANABEL Ja – der Beitrag einer Unternehmerin, die in ihrem Familienbetrieb eine radikale ökologische Transformation angestoßen hat. Ihre Geschichte von Entschlossenheit, Verletzlichkeit und Führungsstärke hat mich tief bewegt. Sie steht exemplarisch für die neue Art von Leadership, die wir brauchen.

LISA Mich begeistert, wie viel Engagement und Überzeugung ein Arzt jeden Tag aufs Neue in dieses Thema steckt und auch auf persönliche Privilegien und Vorteile verzichtet. Er sagt: „Nachhaltigkeit bedeutet für mich, kreativ Wege zu finden, um die ökonomische Vernunft mit den Belangen von Natur und Gesellschaft in Einklang zu bringen. Wenn wir Ökologie und Fairness als Luxus betrachten, den wir uns erst leisten können, wenn wir ‚genug’ verdient haben, wird das System zusammenbrechen.“ Diese klaren Worte bewegen mich.

HOLGER Mich berührt jeden Tag ein Beitrag – und zwar der von Millionen Freiwilligen weltweit, die den World Cleanup Day möglich machen. Diese Bewegung funktioniert ohne Lobby, ohne große finanzielle Mittel – und trotzdem mit einer unglaublichen Kraft. Menschen, die in ihrer Freizeit Müll sammeln, Aktionen starten, andere mobilisieren – oft mit einfachsten Mitteln, aber mit einer klaren Vision: eine saubere, gesunde und müllfreie Welt.
Was mich dabei immer wieder tief bewegt, ist die Haltung dahinter: kein Eigeninteresse, keine PR-Motive – nur der Wunsch, Verantwortung zu übernehmen und Teil einer globalen Lösung zu sein. In dieser kollektiven Entschlossenheit liegt für mich eine der kraftvollsten Geschichten in unserem Buch – und weit darüber hinaus.

KATJA Tatsächlich hat mich nicht nur ein einzelner Beitrag berührt – sondern fast jeder auf seine ganz eigene Weise. Manche haben mich überrascht, weil sie mir völlig neue Perspektiven eröffnet haben. Andere haben mich tief berührt, weil ich mich in den geschilderten Erfahrungen sofort wiedergefunden habe. Es gab Beiträge, die mir ein Gefühl von Verbundenheit vermittelt haben – durch die Ehrlichkeit, mit der Herausforderungen und Zweifel beschrieben wurden. Und dann wieder solche, die mich einfach inspiriert haben durch die Klarheit, den Mut oder die Konsequenz im Handeln. Diese emotionale Vielstimmigkeit hat mir noch einmal gezeigt, wie individuell Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung gelebt wird – und wie viel Kraft in der Unterschiedlichkeit liegt.

11. Was wünscht ihr euch, was Leser*innen nach der Lektüre denken, fühlen oder tun?

HOLGER Dass sie sich selbst wiederfinden – mit ihren Fragen, Zweifeln und Möglichkeiten. Dass sie merken: Es braucht keine Perfektion, sondern den ersten Schritt. Und dass sie Lust bekommen, Teil einer Bewegung zu sein, die nicht länger auf morgen wartet.

LISA Wenn sich durch unser Buch weitere Branchen inspiriert fühlen, auch die ersten Pioniere in ihrem Gebiet zu sein – das wäre ein toller Erfolg.

ANABEL Ich wünsche mir, dass sie sagen: „Wenn die das schaffen, kann ich das auch.“ Dass sie neue Perspektiven mitnehmen, ins Gespräch gehen, Entscheidungen überdenken. Und dass sie spüren: Zukunft beginnt nicht irgendwann – sondern mit dem nächsten kleinen Schritt.

KATJA Ich wünsche mir, dass das Buch nicht nur zum Denken, sondern vor allem zum Handeln inspiriert. Dass es Menschen ermutigt, ihr eigenes Wirkungsfeld mit anderen Augen zu sehen. Vielleicht sogar als Anfang von etwas, das sie sich vorher nicht zugetraut hätten.

12. Welche Frage hätten wir euch noch stellen sollen? Warum?

ANABEL Vielleicht: Was bedeutet „Zukunft“ für euch ganz persönlich? Denn bevor wir sie gestalten, sollten wir wissen, was sie uns bedeutet. Für mich ist Zukunft ein Möglichkeitsraum. Und dieses Buch ist eine Einladung, ihn gemeinsam zu betreten.

HOLGER Vielleicht: „Wie sieht eine lebenswerte Zukunft für dich aus?“
Für mich ist das eine Welt, in der wir wieder spüren, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind. Wo Mensch, Natur und Technologie nicht im Widerspruch stehen, sondern sich ergänzen. Eine Zukunft, in der Zusammenarbeit über Wettbewerb steht – und Verantwortung über Bequemlichkeit.
Vor allem aber eine Zukunft, in der der Mensch nicht länger als Belastung für den Planeten gilt, sondern als regenerative Kraft wirkt – im Sinne von Heilung, Wiederaufbau und Co-Kreation. Wir haben das Potenzial, nicht nur weniger Schaden anzurichten, sondern aktiv Positives zu bewirken. Dieses Buch zeigt: Genau dort beginnt echte Transformation.

LISA Ich finde es spannend, dass unser Buch nicht nur von Erfolgen berichtet, sondern auch von den echten Schwierigkeiten. Warum ist das m. E. so wichtig, auch darüber zu sprechen? Weil das „das echte Leben“ ist. Und das bedeutet auch mal scheitern, lernen oder unterwegs umzudenken. Wir dürfen nicht so tun, als ob ökologische und soziale Nachhaltigkeit und das Gemeinwohl etwas Exklusives wären oder etwas für die guten Zeiten. Auch der Eindruck sollte nicht entstehen, dass mit ein paar Handgriffen getan ist. Mir gefällt, dass viele unserer Unternehmen zeigen, wie Nachhaltigkeit einfach Teil von Ihrem Alltag ist und ganz natürlich auch Höhen und Tiefen hat.

KATJA Eine spannende Frage wäre sicherlich: Was war euer größter persönlicher Lernmoment während der Arbeit am Buch?

Denn das Schreiben und Kuratieren war nicht nur ein redaktioneller Prozess – es war auch eine persönliche Reise. Wir haben so viele Perspektiven, Denkansätze und Lebenshaltungen kennengelernt, die uns selbst zum Nachdenken gebracht haben: über unsere eigenen Arbeitsweisen, über Verantwortung, über Mut. Dieses Buch hat auch uns verändert – und das ist vielleicht das schönste Ergebnis.

 

Vielen Dank an die vier für ihre Teilnahme am Interview – P1.

 

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15.06.2015
Henrik Esper

Der gute alte William…mal was anderes

08.06.2015
Dr. Reinhard Schmitt

Innovationsblüten – bloß nicht einverleiben lassen!

25.05.2015
Peter Rathsmann

Leiter der Verantwortung: Opfer oder Täter?

18.05.2015
Dr. Reinhard Schmitt

Gewachsene Strukturen (be)greifbar machen

13.05.2015
Henning Keber

Das Pinguin-Prinzip

28.04.2015
Sven Fissenewert

Im Vertrauen gesagt

20.04.2015
Henning Keber

Die Geschichte vom Fischer und einem Samurai

23.03.2015
Dr. Reinhard Schmitt

Führen als „Scheißjob“…

26.02.2015
Henrik Esper

Wie schnell ist zu schnell, wie viel ist zu viel?

12.02.2015
Sven Fissenewert

Innovation: Wie kommt das Neue in die Welt?

26.01.2015
Dr. Reinhard Schmitt

Wird schon schiefgehen...

19.01.2015

Die drei besten Tipps für Powerpoint Präsentationen (PPP)

12.01.2015
Henning Keber

Putzen Sie noch oder führen Sie schon?